Thomas Ferdinand aus Großholbach ist neuer Präsident des Schwerathletikverbandes Rheinland. Auf einem Verbandstag in Koblenz-Güls wurde der bisherige Sportreferent zum Nachfolger von Marion Pangsy aus Koblenz-Metternich gewählt, die zehn Jahre an der Spitze der Ringer und Gewichtheber im Rheinland stand und beim Verbandstag nicht mehr als Vorsitzende kandidierte.

Zehn Jahre als Vorsitzende, da würden viele Eindrücke bleiben, meinte die scheidende Präsidentin in ihrem letzten Bericht vor dem Verbandstag. Gerade die beiden vergangenen Jahre seien aber auch eine kämpferische Zeit gewesen, so Marion Pangsy. „Im vorigen Jahr erschreckte uns die Ankündigung des IOC, Ringen aus dem olympischen Programm zu nehmen. Doch mit einer großen Unterstützung aus der Politik und Gesellschaft konnten wir dies verhindern“, betonte sie. Die erlebte Solidarität von vielen Menschen mit den Ringern sei toll gewesen. „Doch dies ist für uns nun auch Verpflichtung, dauerhaft attraktiv und reformwillig zu bleiben“, mahnte sie die Vereine.

Erfreulich sei aber auch die sportliche Bilanz des Verbandes. „In diesem Jahr konnten unsere Sportler sechs Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewinnen und damit das beste Ergebnis seit 1949 erreichen“, betonte Marion Pangsy. Dies belege die gute Arbeit in den Vereinen und von den Trainern und Verantwortlichen, lobte sie. Auch darum falle es ihr nicht leicht, den Vorstand zu verlassen, nach mehr als 20 Jahren als Präsidentin, Vizepräsidentin und Frauenreferentin. „Aber man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“, meinte sie.

Abschied nehmen hieß es in Koblenz-Güls aber auch von den Gewichthebern. Zum letzten Mal nahmen sie an einem Verbandstag teil, ab Januar gehören sie dem Gewichtheberverband Rheinland-Pfalz an. „Damit geht eine lange und schöne Tradition nicht nur im Rheinland, sondern deutschlandweit zu Ende“, machte Marion Pangsy klar, die darum auch von einem „historischen Ereignis“ sprach. Und an die Gewichtheber gewandt, meinte sie: „Ich vermisse Euch schon jetzt.“

Mit großer Mehrheit wurde beim Verbandstag Thomas Ferdinand zum neuen Präsidenten gewählt. Er gehört schon viele Jahre dem Vorstand an, so als Jugend- oder als Sportreferent. Nun wird er in den kommenden Jahren an der Spitze die Geschicke des Schwerathletikverbandes Rheinland bestimmen. Er forderte die Vereine auf, den Blick vor allem auf die Nachwuchsförderung zu lenken. „Wir müssen in die Kindergärten und die Schulen, um junge Leute fürs Ringen zu begeistern“, betonte der neue Vorsitzende. Und er bat die Vereine, mehr zusammenzurücken und gemeinsam zu arbeiten. „Dann haben wir Möglichkeiten, auch weiterhin Sportler aus dem Rheinland an die Spitze zu bringen“, ist sich Thomas Ferdinand sicher.

Wiedergewählt wurden die beiden Vizepräsidenten des Verbandes, Dieter Junker (Uhler) für den Sport und Hans-Peter Bohr (Eckersweiler) für die Finanzen. Neuer Sportreferent ist Jürgen Hoffmann (Koblenz), als Jugendreferent wiedergewählt wurde Oliver Eich (Bad Kreuznach). Ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt wurden in Koblenz-Güls Michael Weyand (Birkenfeld) als Referent für Kraftdreikampf, Günter Peifer (Koblenz-Rübenach) als Referent für Passwesen, Dieter Junker als Pressereferent und Volker Adam (Idar-Oberstein) als Kampfrichter-Referent. Neuer Frauenreferent ist Udo Grieß (Sessenbach). Als Beisitzer ergänzen Walter Pangsy (Koblenz-Metternich), Dirk Zerwas (Idar-Oberstein) und Karl-Heinz Helbing (Tiefenthal) den neuen Verbandsvorstand. Vorsitzender des Rechtsausschusses I bleibt Torsten Kind (Rümmelsheim), wiedergewählt wurde auch der Vorsitzende des Rechtsausschusses II, Jörg Römer (Kirn).

Mit lang anhaltendem Beifall und Blumen dankte der Verband der bisherigen Verbandspräsidentin Marion Pangsy für ihre langjährige Tätigkeit im Rheinland. Sie war von 1993 bis 1995 Vorsitzende des Rechtsausschusses I, seit 1995 Frauenreferentin, von 1995 bis 2004 Vizepräsidentin und seit 2004 Präsidentin des Verbandes. Für die Kylltalheber Ehrang, den letzten Gewichtheberverein im Rheinland, gab es zum Abschied eine Dankesurkunde. Und Vizepräsident Dieter Junker wurde für seine langjährige Tätigkeit mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet.

Dem Schwerathletikverband Rheinland gehören im nördlichen Rheinland-Pfalz insgesamt 16 Vereine mit rund 1200 Mitgliedern an. Zum Jahresende werden die Gewichtheber den Verband verlassen, dann werden nur noch die Sportarten Ringen und Kraftdreikampf im Schwerathletikverband Rheinland vertreten sein.